schaut hin
hört hin
Das Jahr 2021 markiert die Tatsache, dass es seit 1700 Jahren jüdische Gemeinden in den Gebieten gibt, die heute Deutschland genannt werden. Als Ausgangsdatum dient das Jahr 321 mit einer Urkunde, in der der damalige römische Kaiser Konstantin Juden die Berufung in den Kölner Stadtrat gestattet. Wenn auch der eigentliche Inhalt dieses Dekretes kein Beispiel für einen emanzipatorischen Akt darstellt, dient es als erstes Dokument für eine jüdische Bevölkerung auf „deutschem“ Boden mit ihren späteren Beziehungen zu einer christlich geprägten Gesellschaft. Das Projekt zeigt in einem Bild-Mosaik einen Querschnitt durch diese 1700 Jahre Judentum in „Deutschland“. Wenn auch für die etwa 600 Jahre nach dem Ausgangsjahr 321 nur sehr wenige Fundstücke vorhanden sind, stellen die ausgewählten 44 Bildmotive doch diesen breiten Zeitraum der jüdischen Gegenwart von den Anfängen bis heute dar. Es wurde darauf geachtet, dass sowohl positive Visualisierungen vorkommen (Stichwort „Begegnung“) als auch negative, die mit dem Begriff „Vergegnung“ bezeichnet werden können. Damit charakterisierte Martin Buber das Verfehlen einer wirklichen Begegnung zwischen Menschen. Zu diesen 1700 Jahren gehören aber auch Bildmotive, die lebendiges, gegenwärtiges und praktiziertes Judentum heutzutage zeigen. Verstärkt wird dieser Fokus auf kurze Porträts der sechs ältesten jüdischen Gemeinden in ihrer heutigen Lebendigkeit.

1700 Jahre

Christen und Juden

in “Deutschland” zwischen Vergegnung und Begegnung

Ein Bild- und Sprach-Projekt mit aktiven Handlungselementen
© ImDialog. Evangelischer Arbeitskreis für das christlich-jüdische Gespräch in Hessen und Nassau
Fotos: FP / HGV